Trolerhof

Trolerhof

Sanierung, Umbau und Umnutzung eines Bauernhofes

Ort
Menziken, AG
Jahr
2024
Nutzung
Gastronomie und Wohnen
Verfahren
Direktauftrag
Bauherrschaft
Privat

Der Trolerhof ist ein über die Jahrhunderte gewachsenes Ensemble, bestehend aus einem landwirtschaftlichen und nichtlandwirtschaftlichen Wohnteil, einem Restaurant mit Festhütte sowie einem ungenutzten, alten Stall mit Heustock. Die gemütliche Gaststube mit ihrer gedrungenen Atmosphäre soll weitgehend erhalten bleiben. Darüber wird die Wirtewohnung mit einer grösseren Raumhöhe aufgewertet, während im Dachgeschoss ein traditionelles Stöckli eingeschoben wird. Der Zugang erfolgt über einen quer zum First verlaufenden Korridor, der einst Wohn- und Wirtschaftsteil trennte. Heute erschliesst der Gang die Gaststube sowie die neuen Nasszellen.

Spezifisch für Aargauer Bauernhäuser aus dem 18. Jahrhundert ist die Grundrisstypologie der Vierung. Der kammerartige Bestand wird erhalten, akzentuiert und neu interpretiert. Die Gaststube definiert durch ihre kleinen, aneinandergereihten Stuben wird mit einer Kaffeebar abgerundet. Im Obergeschoss bietet die Vierung grosszügige Zimmer und führt über die kammerartige Küche in einen überhohen Essbereich. Im Stöckli löst sich die Vierung auf, steht als Kreuz im offenen Dachraum und bedient den Raum mit einer Koch- und Badzone. Durch die Erweiterung des Wohnbereiches in den ehemaligen Stall entsteht Platz für zeitgemässe Nasszellen und eine von der Gaststube getrennte Erschliessung, sodass die Vierung in ihrer Form erhalten bleibt.

Die ursprüngliche Ständerbauweise mit Rähm und Bohlenaussteifung wird gestalterisch aufgegriffen und weiterentwickelt. Neue Unterzüge und Stützen entlasten die historische Struktur und leiten die Kräfte in der neuen Dämmebene ab.

Gezielte Eingriffe bewahren den spezifischen Charakter des Ortes und verleihen der historischen Typologie eine neue Ausdruckskraft.